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lamellenperle

Lamellenperle

Bei Lamellenperlen kommt es weniger auf das Verhältnis Grundperle-Twistie-Klarglas an, sondern nur darauf, dass das Klarglas nicht auf die Grundperle läuft, und damit den Twistie abblockt.
Solange das Klarglas die Grundperle nicht berührt, wird auch der Effekt weitergehen. Nur, wenn der Twister bei einer breiten Perle zuwenig opake Substanz mitbringt, kann sie zwar technisch einwandfrei gearbeitet sein, aber dennoch sind keine Lamellenstreifen zu sehen, weil sie bis zur Unsichtbarkeit dünn ausgestrichen sind.

Für den Twistie

Es gibt Farben, die eignen sich sehr gut für breite Lamellen, wie Elfenbein hell und Erbs-bis-Grasgrün opak. Diese Glasfarben laufen fleissig und bereitwillig. Auch Weiss geht gut, am besten Bohemia.
Hellblau geht auch noch, da gilt, je dunkler, je schlechter.
Gelb, Orange, Rot, Grau wurden nicht speziell getestet.
Schwarz ist sehr laufunwillig, da es im Grunde eine Klarfarbe ist. Allerdings wird diese Farbe wahrscheinlich weniger verwendet, da die Lamellenperle doch sehr düster ausfallen würde.
Bei den Klarfarben sind es ebenfalls die Grüntöne die besser mitlaufen und die Blautöne, die sehr unwillig mitlaufen, vor allem Kobalt.
Gerade wenn opake und transparente Farben für den Twistie kombiniert werden, sollte man darauf achten, das die verwendeten Farben gut laufen und sich nicht ausbremsen.

Grundperle

Meist wird empfohlen, hier eine Klarfarbe zu nehmen und eine schmale Grundperle zu machen. Das macht Sinn, weil Klar steifer ist, und der runden bis discförmigen Perle Halt gibt.
Für murmelrunde Lamellenperlen wird eher eine leichte Zitronenform in Klarfarbe als Grundperle empfohlen, weil: wenn der Twistie rutscht und die Grundperle nicht, rutscht ersterer irgendwann auf dem Dorn weiter. Bei enggedrehten Twisties geht das noch, da gibt es einfach einen Knick in der Optik, bei weiten aber sieht man durch die „Fenster“ auf den Dorn. Wenn da aber noch Klarfarbe ist, geht die Rutschbahn weiter, und das Muster rutscht nicht auf dem Dreck, sinngemäss.
Wenn man nun die Lamelle aber zu einer Walze rutschen lassen will, kann sich auch eine opake Farbe als Grund anbieten. Diese läuft dann mit. Allerdings empfielt es sich hier kein Weiss, Erbsgrün oder Elfenbein zu verwenden. Diese Gläser sind zu neugierig, laufen vorwitzig aus der Perle hervor, machen sich ums Perlloch breit, laufen sogar am Zweigasi grau an, und Perlschüsseln, die das abdecken, lassen grad noch eine Schlitzsicht auf die Perle zu… Welche Farben grad noch diskret sind, muss man ausprobieren.

Twistie auflegen

Den vorbereiteten Twistie vorne schön abknipsen, so dass man einens sauberen Ansatz hat. Dann eine kleine Grundperle drehen. Um diese wird nun der Twistie gelegt. Damit die Lamellen rundum schön aussehen, sollte der Übergang des Twisties möglichst genau passen. Hier eine Möglichkeit: den Twistie am Anfang sauber abkneifen, dann nur soweit erwärmen, bis er an der Grundperle pappt, aber noch nicht weichfliesst. Jetzt den Twistie nach unten hängen lassen und von oben daraufheizen, langsam drehen, damit er sich um die Perle legt. Wenn sich der Twistie um die ganze Perle gelegt hat, nimmt man die Perle aus der Flamme und kneife den Twister möglichst genau beim Anfang mit der Glaszange ab. Achtung heiss!

Übergang („Naht“)

Die Schnittstelle des Twistie vorsichtig erwärmen und das Ende in den Anfang „schneiden“, dass heisst, man schiebt die Messerklinge zwischen Ende und Anfang, so dass diese aufeinanderpassen, zieht die Klinge raus und lässt Anfang und Ende dann zusammenfliessen. Dabei immer mal wieder die Rückseite der Perle wärmen, da sonst die Gefahr besteht, dass sich der Twistie von der Grundperle löst.
So ist meistens kaum ein Übergang zu sehen, und die Lamellen sehen rundherum sauber aus.
Mit der Perle geht man gleich wieder an die Wärme, aber nur wärmen, nicht den Twistie einschmelzen.

Klarglasüberfang

Perle hinten warmhalten, einen Blob Klar schmelzen, sachte auf den Twistie aufsetzen und locker um die Runde ziehen. Dabei ist wichtig, dass die Perle nie direkt in der Flamme ist, sonst wird sie zu weich und man verschmiert die Lamellen. Für weitere Runden wird dann nur das „Knie“ des Klarglasstabs von unten angeheizt.

Einschmelzen

Grundsätzlich heizt man von oben auf das Klar, und nur bei ganz hohen Klarglasrädchen auch mal auf die Seiten, damit die nicht springen. Das Klar darf aber nicht hellglühend werden, sonst läuft es gern über den Twister runter. Der Trick ist, dass das Klar die Hitze an den Twister weitergibt. Dieser wird dann so schön „körperwarm“ und weich, und kuschelt sich zwischen Grundperle und Klar breit. So entstehen schöne Lamellen.
Das sieht man auch durch das Klar und kann es gut kontrollieren. Sobald der Twistie schön weich und „läufig“ ist, darf man den Dorn auch mal kippen und gezielt (unter aufmerksamem Drehen!) auf das Klar feuern, um den Effekt zu verstärken. Wichtig ist, wirklich nur auf das Klar zu feuern. Die abgestrahlte Hitze reicht aus, um das weichere Lamellenglas mitlaufen zu lassen.

Variante

Man kann den Twistie nach dem Auflegen auch einschmelzen und erst dann überfangen.
Das gibt leicht discförmige Perlen. Die Lamellen gehen von Loch zu Loch, wandern aber nicht so weit mit für eher walzenförmige Perlen.

Anleitung für diese Form von Lamellenperlen

Beitrag aus dem alten Perlenwiki
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lamellenperle.txt · Zuletzt geändert: 2022/08/29 07:43 von claudia