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Um ein Muster in einer Perle besonders zur Geltung zu bringen, kann man die ganze Perle oder Teile davon mit klarem Glas überziehen.
Dies wird Überfang genannt.
Es gibt mehrere Techniken, bzw. Vorgehensweisen, wie eine Perle am besten mit Klarglas überfangen wird.
Bei jedem Überfang ist es wichtig, dass die Klarglas-Stange vorher gut gereinigt wurde. Ausserdem sollte die Perle nicht mehr glühen, da sonst beim Überfangen das Muster verzogen werden kann.
Auch was die Klarglassorten angeht, gibt es Vorlieben. So wird zB. Lauscha Klar, Effetre superklar 006 meist vorgezogen, da diese Gläser weniger zum Einschließen bzw. bilden von Bläschchen neigt.
Auch Zephyr, das nicht-reaktiver Klarglas von DoubleHelix ist für Überfänge gut geeignet.
Aus einer dickeren Stange Klarglas Stringer von ca. 2 - 4 mm ziehen.
Mit dem Überfang beginnt man dann an einem Perlenloch, legt sorgfältig Spur an Spur Klarglas um die Perle, immer leicht überlappend. Die Flamme soll nicht auf die Perle gerichtet sein, sondern knapp neben den Stringer. Sorgfältiges arbeiten ist wichtig, evtl. muss der Vorgang unterbrochen werden, um die Perle zwischendurch warmzuhalten.
So wird Spur um Spur gelegt, bis die ganze Perle mit Klarglas lückenlos bedeckt ist.
Den Klarglas-Überfang sorgfältig glattschmelzen und die Perle fertigstellen.
Für diese Art Überfang wird am Ende einer dicken Klarglasstange eine grössere Menge Klarglas zu einem Blob geschmolzen.Die Glasmenge sollte in etwa der Perle entsprechen, d.h. zum Überfangen braucht es mindestens soviel Glas, wie für die Basisperle verwendet wurde. Die Basisperle bleibt währenddessen im hinteren Bereich der Flamme warm. Ist der Blob gross genug, wird er so heiss wie irgend möglich gemacht, er soll hell leuchten. Die Perle wird derweil neben die Flamme gehalten und kühlt etwas aus. Kurz bevor der Blob davonläuft, setzt man ihn so auf die Perle auf, dass der grösste Teil nach vorne hängt; diesen „Bauch“ schiebt man mit der Stange in einem Zug um die Perle. Idealerweise reicht der Blob rundherum und gegen die Seiten hin haben sich etwas dickere Wülste gebildet; wenn das nicht der Fall ist, muss etwas mehr Glas geschmolzen und aufgetragen werden. Die dickeren Wülste werden nun mit kleiner Flamme weichgeschmolzen und mit einem Werkzeug (Messer, Stump Shaper) gegen den Dorn geschoben. Hier ist wichtig, dass die Basisperle fest bleibt, da sonst das Muster mitgeschoben wird. Die Flamme wird so auf das Klarglas gerichtet, dass sie nicht senkrecht darauffeuert, sondern das Glas streift. Dann sorgfältig glattschmelzen und die Perle fertigstellen.
Speziell für dünne, gleichmässige Überfänge gibt es Klarglas in Streifen zu kaufen. Diese werden in der Flamme angewärmt, bevor sie weich werden, auf die Perle aufgesetzt und dann von oben - wie ein Twister - gewärmt, damit sie sich um die Perle legen. Die Seiten werden ebenfalls mit einem Werkzeug zum Dorn hin geschoben. Als preisgünstigere Alternative kann man einen dicken Klarglasstab weich, aber nicht flüssigschmelzen und flachdrücken.