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Galvanisieren einer Blüte oder Blatt

Eine Blüte ist organisch und muss, bevor sie galvanisiert wird, unporös, d.h. dicht gemacht werden, damit die Säure des Elektrolytbades sie nicht angreift.
Zuerst bekommt die Blüte eine Aufhängung.
Danach wird sie mit Klarlack versiegelt oder mit Silberleitlack in mehreren Etappen eingesprüht. Jedes Objekt bekommt seine eigene Vorbereitung, durch Experimentieren findet man mit der Zeit heraus, was… wo… die besseren Resultate ergibt.
Zwischen den einzelnen Etappen immer gut trocknen lassen. Wenn die Blüte nun sehr sorgfältig vorbereitet ist, wird sie in die Elektrolytlösung gehängt. Sie wird mit einem Kupferdraht in der Mitte zwischen die beiden positiven Anoden aufgehängt und darf mit diesen keinen Kontakt bekommen, also gut fixieren. Die Blüte ist die negative Kathode.
Jetzt den Gleichstromapparat einschalten.
Mit einer niedrigen Stromstärke beginnen, ungefähr 0,20 Ampere und langsam erhöhen. So haftet das Kupfer nach und nach an der Blüte fest. Eine gleich am Anfang zu hohe Stromstärke bewirkt, dass es zu keiner stabilen Haftung kommt und nach dem Galvanisieren alles wieder abblättert.
Während des Galvanisierens das Objekt beobachten. Es kommt vor, dass nicht überall gleichmäßig Kupfer anhaftet.
In diesem Fall das Stück herausnehmen, mit destilliertem Wasser abspühlen, trocknen und es mit wasserlöslichem Kupferleitlack nachbehandeln.
Dabei die Trocknungszeiten einhalten! KEIN Leitungswasser verwenden, da dieses Metalle enthält und beim Spülen das Kupfer unschön macht.
Zieht das Stück überhaupt nicht an, die Fehlerquelle suchen. Meistens fehlt eine kontinuierliche Verbindung.
Sauberes und sehr sorgfältiges Arbeiten ist ein Muß für ein schönes Resultat. Es ist ratsam Handschuhe zu tragen.
Einerseits wegen der Chemikalien und auch Fingerabdrücke und Körperfett beeinträchtigen die Haftung und Leitung von Kupferionen.
Wenn man mit dem Resultat zufrieden ist, nimmt man das Objekt aus dem Bad heraus und spült es mit destilliertem Wasser ab und trocknet es gut ab.

Nachbearbeitung

Falls erwünscht, kann die Blüte in einem nächsten Schritt nachbehandelt oder patiniert werden.
Soll die Blüte ganz glänzend sein, poliert man sie entweder mit einer Edelstahlbürste oder mit Hilfe eines Proxon oder Dremel.
Soll die Blüte dunkel mit Grün- und Blautönen sein, hängt man sie in ein Ammoniakdampfbad.
Hierfür nimmt man eine Wanne, stellen in die Mitte ein umgedrehtes Glas oder Tasse und legt das zu patinierende Objekt darauf. Ein bisschen Ammoniak in die Wanne geben und das Ganze gut mit Küchenfolie oder Alufolie abdecken. Bitte Nase weg, Ammoniak riecht sehr stark!
Die Ammoniakdämpfe verändern die Farbe des Kupfers. Das Objekt so lange darin liegen lassen, bis man mit dem Resultat zufrieden ist. Herausnehmen und abtrocknen.
Evt. mit einer Edelstahbürste noch polieren und so Schattierungen hervorbringen.
Es gibt auch Oxidationsmedien welche die Blüte verändern können, wieder in Blau- und Grüntöne.
Ebenso kann man die Blüte mit dem Handbrenner ausbrennen und so verschiedene Farbtöne mit viel Geduld erzielen.
Ist man mit dem Resultat zufrieden, sollte die Reaktionen geschützt werden.
Dafür nimmt man entweder Zaponlack oder einen transparenten Metalllack.
Der Zaponlack sieht natürlicher aus.

Text von Dorry Niclou-Spoo

galvaniesieren_bluete.txt · Zuletzt geändert: 2021/10/04 17:43 von claudia