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Variante 1
Man nimmt einen Glasstab den man etwas schräg in die Flamme hält um ihn anzuwärmen und „malt“ mit einer anderen Farbe einen Streifen der Länge nach darauf, Wenn der Streifen zu wenig Glas hat einfach mehrfach auftragen.
Alles schön durchheizen bis es schön weich ist. Und nun matschen, drehen, ziehen, aufwickeln, kneten stauchen, verschmieren, solange bis die Farben sich komplett miteinander vermischt haben. Aufpassen daß vom Trägerstab nicht zu viel mit hineinkommt, sonst stimmt das Verhältnis nicht mehr.
Daraus einen Stab von sinnvoller Dicke ziehen.
Variante 2
Zwei Glasstangen gleichzeitig in der Flamme heiss machen (eine in der linken und eine in der rechten Hand). Sobald die Spitzen der Glasstangen ziemlich heiss sind und rot glühen, die beiden Glasstangen zusammendrücken.
Jetztvorsichtig, durch leichtes hin und her bewegen das Glas mischen. So entsteht ein Glasblob aus dem man einen Stringer ziehen kann.
Werden die beiden Farben nicht gut gemischst, vermischen sie sich nicht.
Die Mischpartner werden in ca. 3 cm lange Stücke geschnitten. Jetzt wird ein alter Perlendorn ohne Trennmittel genommen und am Ende erhitzt. Daran werden nacheinander die Glasstücke festgeschmolzen. Dann wird dieses Bündel langsam aufgeheizt und ein zweiter Dorn am anderen Ende des Bündels angeheftet. Zunächst wird das Bündel so erhitzt, daß die Luft entweichen kann. Sobald der Glasklumpen halbwegs blasenfrei und weich ist beginnt man ihn in sich zu verdrehen, gerade so als ob man einen Twisty drehen will.
Sobald das Glas dicht verdrillt ist wird es gezogen und dann gefaltet oder wieder aufgewickelt.
Diese Operationen werden so lange wiederholt, bis das Glas homogen gemischt ist.
Jetzt wird das Glas zur „Zitronenform“ laufen gelassen und in der gewünschten Stärke zum Stab oder Stringer gezogen. Sobald das Glas fest ist wird der eine Dorn direkt neben dem Glas erhitzt und aus dem Glas heraus gezogen. Jetzt wird der Glasstab mit der vorgewärmten Pinzette angefasst und der zweite Dorn erhitzt und abgezogen.
Alternativ kann man den Glasstab hinlegen und dann die Verbindung zum zweiten Dorn mit der nassen Pinzette abschrecken und wegbrechen.
Um diese „Schlammfarben“ zu vermeiden, muß man bestimmte Farbkombinationen vermeiden.
Kupferhaltige Farben (bekommen rote Flecken bei Reduktion) und Rubino Oro vertragen sich nicht mit schwefelhaltigen Farben (Gelb, Orange, Rot, Elfenbein, Topas).
Opakes Mittel- und Dunkelgrau ergeben auch schwarze Massen mit den schwefelhaltingen Farben. Es entsteht an der Berührungsstelle schwarzes Kupfersulfid (oder Bleisulfid), dass als Linie ein Designelement sein kann, aber hier liegen die „Linien“ zu dicht zusammen. Oft hilft ein kleiner Test vorneweg, bei dem ein Tupfer der zweiten Farbe auf dem opaken Glas eingeschmolzen wird. Bleibt der Rand „sauber“, dann ist die Kombination unkritisch.
Beim Erbsgrün von Moretti kann man alle anderen Farben zumischen, da es weder mit Kupfer noch mit Schwefel reagiert.
Die Trübungsmittel der meisten Pastellfarben (Effetre-Gläser) machen recht schnell „Schlapp“, wenn transparentes Glas dazugemischt wird.
Die Trübungsmittel der Spezialfarben sind da etwas robuster, die Farben etwas empfindlicher.
Schon ab 10-30% Klarglaszumischung verändert sich das Verhalten von opaken Gläsern grundlegend. Aus der Hitze abgekühlt bleibt das Glas transparent und wieder erhitzt wird es wieder opak. Mit recht wenig mehr Klarglas bleibt das Ganze völlig transparent.
Man kann auch bewußt unvollständig mischen, um transparente und opake Farben in Kombination nutzen zu können. Dadurch bekommt man eine gemaserte Stange, die dann interressante Maserungen erzeugt. Ein guter Trick ist, zuerst den Blob opakes Glas in Längsrichtung mit einigen dicken Strichen Transparent zu belegen. Dann wird, ohne zu ziehen, ein „Turbotwister“ begonnen und der Blob wieder zur Kugel zusammen geschoben. Jetzt wird die eine Handhabe vom „Nordpol“ zum Äquator versetzt und die andere Handhabe nach Gegenüber. An den Trennstellen der Handhaben kann noch etwas vom „Nabel“ entfernt oder ins Innere versteckt werden, bevor das Ganze erhitzt und zur dünnen Stange gezogen wird.
Gemaserter Restestab
Hier werden Glasreste (Zupfabfall, Knallenden, Twistyreste, Murrinibruch, …) zunächst nach Farbgruppen sortiert und die Mischung daraus zusammengestellt. 20 Gramm (oder knapp der Inhalt einer Filmdose) sind eine gute Menge für einen „Zug“. Das Glas wird auf einer Graphitunterlage aufgehäuft, mit einer am Ende erhitzten Glasstange „aufgetupft“ und immer wieder zum Blob geschmolzen. Am anderen Ende vom fertigen Blob wird ein zweiter Stab angesetzt, bevor auf ca. 4-5mm Stärke gezogen wird. Dickere Stäbe knallen sehr gerne, wenn sie nicht vorsichtig genug vorgewärmt werden.